Urlaub 2023

[Aus dem Urlaub]: Alter Friedhof Gießen

Während unseres Urlaubes in Hessen waren wir auch in Gießen gewesen. Wir haben dort das Mathematikum besucht und auch den Alten Friedhof, der an der Licher Straße gelegen ist. Auf diesem Friedhof liegt u. a. auch Wilhelm Conrad Röntgen begraben. Er war ein deutscher Physiker und Hochschullehrer. Im November 1895 entdeckte er die “X-Strahlen”, die schließlich nach ihm – “Röntgenstrahlen” – benannt wurden. Für seine Entdeckung erhielt Wilhelm Conrad Röntgen im Jahr 1901 den Nobelpreis für Physik.

1923 verstarb er an Darmkrebs. Sein letzter Wille war es, in Gießen auf dem Alten Friedhof begraben zu werden, da auch seine Eltern dort beigesetzt wurden. Zudem äußerte Röntgen zu Lebzeiten den Wunsch, dass seine gesamten wissenschaftlichen Aufzeichnungen nach seinem Ableben vernichtet werden sollen. So geschah es dann auch. Wilhelm Conrad Röntgen soll introvertiert gewesen sein, bescheiden und ein Mann mit einem großem Gerechtigkeitssinn.

Ich schweife ab, dann komm’ ich mal schnell wieder zurück *lach*. Der GöGa, der Junior und ich fuhren also nach Gießen, um dort den Alten Friedhof zu besuchen. Neben dem o. g. Herrn Röntgen liegen dort weitere Persönlichkeiten begraben, u. a. auch Hugo von Ritgen (Professor für Baukunst), Georg Edward, geb. Geilfus (Schriftsteller), Heinrich Will (Professor für Chemie), Ernst Dieffenbach (erster Neuseelandforscher, Professor für Geologie).

Der Alte Friedhof Gießen verfügt über insgesamt drei Eingänge. Er wurde etwa um 1530 angelegt. Das Areal ist 8,4 Hektar groß. Um den Alten Friedhof herum begann im 19. Jahrhundert die Wohnbebauung. Am Ende des 19. Jahrhunderts war der Alte Friedhof dann voll belegt. 1903 entstand auf der Nordseite der neue Friedhof. Der Alte Friedhof sollte erhalten bleiben, für die Bürger, und als Grünanlage weiterhin Verwendung finden. Daher wurden die Reihengräber abgeräumt, wodurch Wiesen entstanden. Zudem wurden zusätzlich auch Bäume gepflanzt.

Rund um die Friedhofskapelle im ersten Teil des Alten Friedhofs sind noch viele Grabsteine aus dem 17. bis zum frühen 19. Jahrhundert erhalten geblieben. Der Friedhof Gießen steht unter Denkmalschutz.

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Beim Betreten des Alten Friedhofs in Gießen konnten wir direkt dieses Hinweisschild lesen ↑. Und nach weiteren 2-3 Schildern, die uns die Richtung wiesen, fanden wir die Grabstätte des Herrn Prof. Wilhelm Konrad Röntgen. Besonders gefiel mir das Kreuz auf dem Grabstein, von dem ich eine Nahaufnahme gemacht habe (siehe das Bild auf der rechten Seite unten ↓).

Pilze, so wie nachfolgend zu sehen ↓, sind uns auch begegnet. Für Grabmalumrandungen, wie ihr sie auf dem zweiten Bild unten sehen könnt ↓, habe ich ein Faible. Hier gefielen mir die Verschnörkelungen besonders gut.

Der Engel ↓ war die einzige Figur, die ich fotografieren konnte. Alle weiteren Figuren hatten deutliche Beschädigungen. Schade eigentlich. Aber einer ist besser als Keiner.

Adolph Noll war ein Zigarrenfabrikant und lebte von 1832-1890. Ich habe nur den oberen Teil der hohen Grabstätte fotografiert ↓. Den wunderschönen Mosaikengel, der sein Grabmal zierte, könnt ihr unter diesem Link sehen: Link zum Engel

Der Grabstein von Friedrich Boetticher und seiner Frau Emilie (Bild links nachfolgend ↓). Wie dort notiert war Herr Boetticher Großherzogl. Stadtrichter. Das Bild unten rechts zeigt den Grabstein von Herrn Prof. Dr. Karl Weygand (Germanist) und seiner Ehefrau Helene.

Auf dem Weg hin zur schönen Friedhofskapelle konnte ich noch ein paar Nahaufnahmen machen. Bei dem “Würfel” auf den nachfolgenden zwei Bildern ↓ konnte ich mich nicht zwischen dem Farbbild und der s/w Aufnahme entscheiden. Ich fand beide Versionen toll.

Diese “Maid” ↓ fiel mir in der Nähe zur Friedhofskapelle auf. Und einige Schritte weiter traf ich auf feuerrote Gesellen ↓. So viele auf einem Haufen habe ich auch noch nicht gesehen *staun*.

Die Friedhofskapelle, deren Glocken läuteten, lag an einem der drei Eingänge und war wunderschön anzusehen. Das war das vorletzte Bild, das ich geschossen habe an diesem Tag. Mit der (äußeren) Besichtigung der Friedhofskapelle endete unser Besuch des Alten Friedhofs Gießen. Auf dem Weg zurück zum Auto, das am Straßenrand geparkt auf uns wartete, entdeckte ich an einem Baum noch diese Pilze ↓ (2. Bild nachfolgend). Die Canon EOS R10 hatte den Tag überstanden. Nun durfte sie sich ausruhen.

Morgen, 10.09.2023, nehme ich Euch mit nach Bad Wildungen u. a. zum Schloss Friedrichstein. Ich würde mich freuen, wenn ihr mich wieder begleiten würdet.

10 Kommentare

  • Johannes / Gannis

    Liebe Sandra,

    einen schönen Sonntag wünsche ich dir, dem Kind dem GöGa 😉 Tolle Bilder sind das und ja, Friedhöfen bieten bisweilen durchaus nette Überraschungen in Sachen “Motiv”. Nachdem Herrn Röntgen wurde übrigens auch ein Zug benannt, genauer ein ICE, dessen Geschichte ist allerdings keine sehr schön!

    Vielen Dank für den tollen Bericht und die wunderbaren Bilder dazu!

    • Sandra

      @Johannes/Gannis:
      Lieber Johannes!
      Vielen lieben Dank. Dir noch einen schönen Sonntag Abend. Dass auch ein Zug nach dem Herrn Röntgen benannt wurde, wusste ich nicht. Nun weiß ich aber, dass es der Unglückszug von Eschede war. Schlimm, was damals passiert ist. Grausam. 101 Menschen starben damals.

      Viele Grüße, Sandra!

    • Sandra

      @Fraukografie:
      Liebe Frauke!
      Oh ja, das haben wir. Wir waren jeden einzelnen Tag unterwegs, auch dann, wenn es geregnet hat…

      Viele Grüße, Sandra!

  • Elke

    Liebe Sandra,
    wo in alles in der Welt wart ihr denn noch? Da muss ja jeder Tag mit Unternehmungen vollgepackt gewesen sein. Ich hoffe, du bist nicht erschöpfter aus dem Urlaub zurückgekommen als du losgefahren bist. Aber deine Fotos sind wieder großartig. Alte Friedhöfe finde ich auch immer unglaublich interessant. Danke fürs Zeigen und herzliche Grüße
    Elke

    • Sandra

      @Elke:
      Liebe Elke!
      Überall, einfach überall *lach*. In der Tat waren wir jeden Tag von morgens ca. 11 bis nachmittags/abends 17/19 Uhr unterwegs. Wenn wir im Urlaub sind, dann wollen wir auch was vom Urlaubsort und der Umgebung sehen. Nee, uns ging es gut und wir waren nicht kaputter oder müder als vor dem Urlaub. Das Alles hat uns eher gut getan. So viel Draußen unterwegs, so viel gesehen, das wir nicht kannten. Es freut mich, dass Dir die Bilder gefallen.

      Viele Grüße, Sandra!

  • Andreas

    Ein Wahrhaft intellektueller Friedhof würde ich meinen, bei so vielen Professoren.
    Wieder einmal tolle Bilder und ghute Hintergrundinformationen.
    Beim Engel gefällt mir übrigens die S7W Variante besser, beim Würfel könnte ich mich auch schwer entscheiden.

    Gruß
    Andreas
    Wir sehen uns morgen in Bad Wildungen *gg*

    • Sandra

      @Andreas:
      Lieber Andreas!
      Ja, da haste wohl recht. Gießen ist ja eine Universitätsstadt und da ist es nicht verwunderlich, dass so viele Professoren dort begraben wurden.

      Viele Grüße, Sandra!

  • Tiger

    Gießen, oh da war ich auch, länger her (Verwandtschaft)

    Wow, was’ne Flut! Herrliche Impressionen! Myzelien und Schmiedearbeiten sind tolle auch dabei, Tigerherz , was willste mehr?
    😊👌

    Danke für’s Teilen, ich habe gerne teilgenommen!

    Liebgruß
    Tiger
    🐯

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