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LuminarNEO [NEU]: Generatives Löschen

LuminarNEO ist bekanntlich mein liebstes Bildbearbeitungsprogramm. Es ist meine erste Anlaufstelle in Sachen Bildbearbeitung. Ihm folgt Photoshop Elements 2024. Skylum hat seinem Bildbearbeitungsprogramm LuminarNEO erneut ein Update spendiert. Und mit diesem kam die Funktion “Generatives Löschen” hinzu. Natürlich musste ich das neue Feature sofort testen, um feststellen zu können, ob es das hält, was es verspricht.

Ich habe auf eine Aufnahme aus dem NABU Naturgarten, der am Losheimer Stausee zu finden ist und den wir vor nicht allzu langer Zeit besucht haben (Link zum Beitrag), zurückgegriffen.

Das erste Bild, das ihr nachfolgend seht ↓, ist die Originalaufnahme des purpurroten Sonnenhuts. Ich habe nun mit der Unterstützung des generativen Löschens in LuminarNEO versucht, das Drumherum einfach auszuradieren, also komplett zu entfernen.

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Wird LuminarNEO nach dem neuesten Update geöffnet, so lässt sich die Funktion “Generatives Löschen” bereits auf der Startseite des Programms finden (in der rechten äußeren Spalte im Reiter “Katalog”). Klickt man nun darauf, öffnet sich die Anwendung. Das Bild, das bearbeitet werden soll, erscheint im Großformat, worunter die Leiste der Funktion “Generatives Löschen” zu finden ist.

Nun kann man die Pinselgröße einstellen, die benötigt wird, um diverse Bereiche im Bild, die als störend oder unschön empfunden werden, zu markieren. Ist die Auswahl getroffen, einfach auf “Radieren” klicken und die KI legt los.

Die Auswahl zu treffen ist äußerst einfach, denn man muss nicht akurat darauf achten, ein Objekt, das entfernt werden soll, genauestens zu markieren. Das Objekt darf ruhig großzügig umpinselt werden.

Die KI analysiert das Bild und danach präsentiert LuminarNEO das Endergebnis. Wie ihr auf dem Bild unten ↓ seht, konnte die KI das Markierte zuverlässig entfernen.

Ich kann mit dem Ergebnis gut leben und ich habe das generative Löschen gleich noch mit anderen Aufnahmen getestet. Aus meinem Bilderarchiv habe ich nun eine Fotografie aus dem Deutsch-Französischen Garten Saarbrücken gekramt. Es wurde mit dem TTArtisan 100mm f/2,8 geschossen. Zunächst folgt das Originalbild ↓.

Auch diese Aufnahme sollte nun die neue Funktion in LuminarNEO kennenlernen. Ich wollte die wenigen Gräser im Vordergrund los werden, außerdem das schmale Seil, welches am rechten Bildrand am Boot hinunterhängt (samt der Spiegelung), außerdem die roten schwimmenden Dinger, deren Bezeichnung mir gerade nicht einfallen will *augenroll*, und zu guter Letzt wollte ich dann auch das Tierchen samt seiner Spiegelung im Wasser per KI entfernen lassen. Nachdem ich dann alles markiert hatte, gab ich den Startschuss. Heraus kam dieses Ergebnis ↓.

Auch dieses Ergebnis ↑ konnte mich zufriedenstellen. Und auf zum nächsten Bild *lach*. Noch eines habe ich…nee, es sind sogar noch zwei, wenn ich recht überlege *lach*. Nachfolgend natürlich wieder das Originalbild ↓. Es zeigt unser Saarpolygon. Weitere nützliche und interessante Informationen darüber könnt ihr auf Wikipedia lesen, sofern ihr mögt und Interesse habt → Link zu Wikipedia

Das Saarpolygon sollte für meinen Test dran glauben und einfach mal verschwinden, samt des Schattens, den es wirft – zu sehen im Bild rechts. Ob es gelungen ist, sehen wir am Ergebnisbild ↓.

Nani, nanu…wo isses denn so plötzlich hin? *knipsauge* Einfach weg, ausradiert, per KI gelöscht. Einwandfrei, gefällt mir. Übrigens: das Saarpolygon wurde mit dem Handy fotografiert, daher ist es keine arg gute Bildqualität – vor allem im Bereich der Wolken sieht man das.

Und nun zum letzten Bild, welches ich einem Test unterzogen habe. Ich habe (leider) durch eine Absperrung hindurch fotografieren müssen. Es handelt sich um einen Lost Place, den ich auf dieser bloginternen Seite vorgestellt habe.

Bei dieser Aufnahme musste also die Absperrung im Vordergrund entfernt werden, möglichst ohne den Hintergrund zu verunstalten. Ich war sehr gespannt, ob es tatsächlich gelingen würde, die störende Absperrung im Vordergrund aus dem Bild zu löschen. Das Ergebnisbild, nachdem ich die komplette Absperrung markiert (Markierungszeit weniger als 30 Sekunden) und auf “Radieren” geklickt hatte seht ihr nachfolgend ↓.

Es ist nicht perfekt geworden an einigen Stellen, aber dennoch hat das generative Löschen hier auch eine gute Arbeit geleistet. So, wie das Bild geworden ist, würde ich es niemandem zeigen (wollen), aber sicherlich lassen sich hier im Nachgang noch diverse Ausbesserungen tätigen, die das Bild verbessern. Der dicke Balken links im Bild bereitete der KI Schwierigkeiten. Das Ergebnis ist nicht zum Vorzeigen (es sei denn, ich möchte damit einfach nur das Können der neuen LuminarNEO Funktion “Generatives Löschen” veranschaulichen *knipsauge*).

Mein Fazit:
Das neue LuminarNEO Feature “Generatives Löschen” ist eine gute Erweiterung des Bildbearbeitungsprogramms. Es arbeitet schnell und konnte mich überzeugen. Die Funktion ist einfach in der Anwendung. Das Entfernen größerer Bildbereiche bedarf sicherlich einer Nachbearbeitung, das Entfernen kleiner Bildbereiche jedoch kommt auch gut ohne eine Nachbearbeitung aus. Die KI analysiert das zu bearbeitende Bild einige Sekunden lang und kann das Endergebnis innerhalb von max. 35 Sekunden vorzeigen. Das Markieren der zu löschenden Bereiche im Bild ist äußerst einfach und kann mit der Hilfe des Pinselwerkzeugs durchgeführt werden. Die Pinseldicke kann festgelegt werden. Ebenso können markierte Bereiche auch wieder abgewählt werden. Das Markieren eines unliebsamen Bildteils nimmt zum einen kaum Zeit in Anspruch und zum anderen muss die Markierung nicht ultra genau sein. Ich mag das neue Feature und werde es künftig wohl häufiger einsetzen, um unschönes bzw. unliebsames “Beiwerk” entfernen zu können.

Was sagt denn ihr dazu? Konntet ihr anhand der Beispielbilder
einen Eindruck des neuen Features gewinnen?

Glaubt ihr, die neue Funktion “Generatives Löschen” hat was
drauf oder würdet ihr eher sagen: “Nee, lass’ mal, brauch’ ich net!”?

6 Kommentare

    • Sandra

      @Fraukografie:
      Liebe Frauke!
      Genau, tricky sollte es auch sein für’s Beispiel. Daran, denke ich, ist gut erkennbar, wo die Grenzen der KI liegen.

      Liebe Grüße, Sandra!

  • Frau Momo

    Mein Gatte macht sowas ja mit Begeisterung mit Gimp. Ich werde mir ganz sicher nicht noch ein Programm auf den Rechner ziehen, auch wenn die Ergebnisse schon für sich sprechen. Wobei ich z.B. finde, dass bei dem Foto mit dem Boot zuviel weg genommen wurde. Die roten Bojen hätte ich gelassen. Aber ich nehme an, Du wolltest zeigen, was das Programm kann und es ging weniger darum, ob das Photo dann besser oder schlechter ist, oder? Das Bild mit dem Saarpolygon gefällt mir besser als das ohne, aber es zeigt eben eindrucksvoll was theoretisch geht.

    • Sandra

      @Frau Momo:
      Liebe Frau Momo!
      Gimp, damit kam ich im Leben noch nicht zurecht. Gimp war für mich immer ein Buch mit 7 Siegeln. Ich habe es vom Rechner genommen. Und Du hast es ganz richtig erkannt: es ging mir darum zu zeigen, was die neue Funktion in LuminarNEO kann und wo ihre Grenzen liegen. Ob ein Bild vor oder nach der Bearbeitung besser aussieht, das sollte eigentlich gar nicht zur Diskussion stehen. Wie Du bereits geschrieben hast, wollte ich einfach nur zeigen, was geht.

      Ich finde das generative Löschen in LuminarNEO super und es ist eine wirklich großartige Erweiterung des ohnehin schon sehr guten Programms. Sicherlich werde ich die Funktion noch häufiger verwenden, mal für kleinere Löscharbeiten, und vielleicht auch mal für etwas umfangreichere Löschvorgänge. Mal abwarten…

      Viele Grüße, Sandra!

  • Elke

    Hallo Sandra,
    das ist im Prinzip die gleiche Funktion, die man bei Photoshop mit dem neuen KI-basierten Entfernenwerkzeug bekommen hat. Man muss nur aufpassen, dass man am Ende nicht zu viel aus dem Bild entfernt und das Ganze dann unnatürlich aussieht. Das Sonnenhutfoto gefällt mir im Original beispielsweise sehr viel besser als hinterher. Ich habe es anfangs auch erst einmal häufiger eingesetzt und bremse mich jetzt wieder.

    Irgendwie sehe ich auch die Gefahr, dass man sich beim Fotografieren weniger Mühe gibt, eine gute Perspektive zu finden, wenn man weiß, dass man störende Elemente hinterher einfach beseitigen kann. Das letzte Bild ist das beste Beispiel für das, was ich meine. Entweder hätte ich versucht, durch die Wahl von Fokus und Brennweite den Zaun optisch verschwinden zu lassen oder ich hätte auf das Foto komplett verzichtet. Es ist eh zu dunkel, als dass man viel darauf erkennen könnte.

    Aber anfangs ist das eine nette Spielerei. Inzwischen benutze ich es hauptsächlich für das Entfernen von Halmen oder Zweigen, die mein Hauptmotiv an einer wichtigen Stelle stören.

    Liebe Grüße – Elke

    • Sandra

      @Elke:
      Liebe Elke!
      Genau, es ist wohl das gleiche wie bei Photoshop.
      Du hast recht, wenn Du sagst, dass es anfangs eine “nette Spielerei” ist und man neue Funktionen zunächst mal “häufiger einsetzt”, aber es nach einer Weile “entspannter” angeht. Darin stimme ich Dir zu. Ich sage jetzt auch: “Ich nutze es künftig wohl häufiger.”, aber ich denke, dass dieses neue Feature auch bei mir bald schon in den Hintergrund rückt, wobei ich damit nicht sagen will, dass ich es nie anwenden werde, aber eben in Maßen. Alles Neue ist zunächst mal hochinteressant bis zu einem gewissen Punkt, an dem man sich sagt: “Mach’ mal halblang.”

      Allerdings war ich schon sehr begeistert von dem generativen Löschen.
      Ich hätte nie erwartet, dass es tatsächlich ohne Spuren zu hinterlassen löscht. Ich hätte durchaus mit Nachbearbeitungen gerechnet. Aber die KI hat das Entfernen schon gut beherrscht, bis auf das letzte Bild, bei dem es diverse Problemchen gab. Aber das habe ich auch versucht, so ein bisschen zu zeigen: was kann die KI und wo liegen ihre Grenzen.

      Frau Momo hat es in ihrem Kommentar schon richtig erkannt: “Aber ich nehme an, Du wolltest zeigen, was das Programm kann und es ging weniger darum, ob das Photo dann besser oder schlechter ist.” Genau das trifft es auf den Punkt: mir ging es nicht darum, ob ein Bild vor oder nach der Bearbeitung besser aussieht.

      Obwohl bei der Bildbearbeitung heutzutage unglaublich viel möglich ist, habe ich mir beim Fotografieren bisher immer Mühe gegeben und nie gedacht: “Die Bildbearbeitung wird’s schon richten.” Meine Gedanken sind gar nicht bei der nachträglichen Bildbearbeitung während ich abdrücke, sondern konzentrieren sich alleine auf das Motiv und die Bildgestaltung. Ich weiß zwar, was Du meinst, aber diese Gefahr sehe ich eher nicht, wobei ich aber auch nicht für alle sprechen kann, sondern nur für mich.

      Viele Grüße, Sandra!

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